semesterarbeit hs24 | neue wohnformen im welschdörfli

Ein Raum, eine Wohnung, ein Haus
Unmittelbar beim Quartier Welschdörfli entsteht eine neue urbane Überbauung, die Wohnen und Arbeiten verbindet. Sie bietet neue Wohnformen für eine sich ändernde Gesellschaft. Das dreiteilige Ensemble mit 14 Wohnungen, sieben Atelierwohnungen und einem öffentlichen Atelier ermöglicht es Wohnen und Arbeiten zu kombinieren und auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Durch die postmodernen Arkaden gelangt man in den begrünten zum Verweilen einladenden Innenhof des Gebäudekomplexes. Vom Innenhof aus sind die überhohen Wohnateliers betretbar. Drei vertikale Stampflehm-Kerne erschliessen mit zwei Wendeltreppen und einem Lift die Laubengänge der darüber liegenden Wohnungen. Die Ateliers im Erdgeschoss kommunizieren stark durch überhohe Räume und grosse Öffnungen mit dem Innenhof.

Das Gebäude ist eine Mischbauweise mit geschossweiser Trennung. Das Erdgeschoss, das erste Obergeschoss und die Erschliessungskerne sind aus Stampflehm in Massivbauweise. Das Innenleben im EG und 1.OG, in denen sich die Ateliers befinden, ist eine eigenständige Holzständer-konstruktion. Durch die Trennung dieser zwei Strukturen ist es möglich, in der Holzständerbauweise, Veränderungen vorzunehmen ohne in die tragende Funktion (Stampflehm) des Gebäudes einzugreifen. Die darüber liegenden Geschosse werden in einer Holzbauweise mit präfabrizierten Holzrahmenelementen ausgeführt.

Das verwendete Material Lehm spielt im Ensemble eine bedeutende Rolle und kommt wiederkehrend vor. So wird er zum Beispiel bei den Innendecken in Form eines Stampflehmbodens verwendet. In den Ateliers sind die Wände mit Lehmbauplatten verkleidet und mit einem Lehmputz verputzt. Des Weiteren werden in den Wohnungen ab dem 2. OG diverse Innenwände aus Lehmziegel gemauert, welche das Raumklima fördern und die Behaglichkeit steigern. Auch die massiven Stampflehmwände sind ein Teil vom Ganzen und beugen der Überhitzung der Räume im Sommer vor und bieten somit einen sommerlichen Wärmeschutz.

Die Wohnungen besitzen neutrale Raumangebote und ermöglichen unterschiedliche Nutzungsszenarien. Die gleichwertigen Individualräume und die gleichwertigen kommunikativen Bereiche gestatten dem Bewohner eine höchstmögliche Individualität in der Nutzung.

Um dem überdurchschnittlichen Wohnflächenverbrauch in der Schweiz entgegenzuwirken (Graubünden 48.0 m2 pro Bewohner) haben wir uns dazu entschieden möglichst kleine und flexible Wohnungen zu schaffen. Die Flächennutzung der Bewohner wird hierdurch gesenkt und das Wohnen durch einen geringeren Verbrauch sowie der Verwendung nachhaltiger Baumaterialien (Lehm und Holz) ökologischer gestaltet. Unsere 2.5 Zimmer Wohnung weist 47.0 m2 auf und die 4.5 Zimmer Wohnung 80.5 m2.